Der Bau des Molkereigebäudes
Im April 1905 wurde mit den Bauarbeiten für das neue Molkereigebäude begonnen.
Mit der Bauplanung wurde die Fa. Eduard Ahlborn aus Hildesheim beauftragt.
Diese Fa. hatte den Vorteil, sowohl den Bau als auch die technische Inneneinrichtung planen und liefern zu können.
Für alle erforderlichen Arbeiten handwerklicher Art wurden Kostenvoranschläge von Handwerksbetrieben aus dem Umland eingeholt:
- Maurermeister Schulz aus Süttorf für Maurerarbeiten 8.900,- Mark
- Zimmermeister Beneke aus Süttorf für Dachstuhl usw. 2.300,- Mark
- Klempnermeister Schmidt für Dachrinnen usw. 183,- Mark
- Töpfer Hennecke aus Uelzen 485,- Mark
- Tischlermeister Behn aus Stöcken für Fenster usw. 812,- Mark
Die Ziegelsteine für das Molkereigebäude lieferte Ziegeleibesitzer Schütze aus Molbath für 34,50 Mark pro 1000 Steine,1000 Dachpfannen kosteten 60,- Mark.
Solche Preise sind heute natürlich unvorstellbar.
Der Bau kam ohne größere Probleme gut voran und man musste die Einteilung und Beauftragung der Milchtouren organisieren. Am 05.08.1905 beriet man darüber und so wurde die Stöckener Milchtour H. Meyer aus Stöcken für täglich 50 Pfennig übertragen. Behn aus Jarlitz bekam für seine Tour 1,40 Mark pro Tag und H.Schulz aus Schwemlitz bekam 2,50 Mark für die Tour Schwemlitz, Bruchwedel, Dörmte und Süttorf.
Im Dezember 2005 wurden die letzten Bauarbeiten ausgeführt,so daß man plangemäß nach nicht einmal 8 Monaten Bauzeit !!! am 01.Januar 1906 mit der Verarbeitung der angelieferten Milch beginnen konnte.
Laut Eröffnungsbilanz vom 31.05.1905 hat der Bau des Molkereigebäudes samt Grundstück 34.102,59 Mark gekostet, die technische Inneneinrichtung mit Maschinen, Geräten und Verbrauchsmaterialien schlug mit insgesamt 19.452,15 Mark zu Buche.
Zur Finanzierung wurde bei der Sparkasse Uelzen ein Kredit von 53.500,- Mark aufgenommen.