Wochenmarkt war in Uelzen jeweils mittwochs und samstags. Dafür musste am Vortag alles geerntet, für den Verkauf vorbereitet und auf den kleinen Wagen am Einachser aufgeladen werden. Diese Arbeiten dauerten immer bis spät in die Nacht hinein, ehe alles vorbereitet und verstaut war. Frühmorgens ging die Fahrt dann mit dem Einachser mit Tempo 20 nach Uelzen, die Waren wurden an dem ihnen zugewiesenen Stand abgeladen und der Einachser mit Wagen am Marktrand abgestellt.
Jetzt konnte der Markt beginnen und die ersten Kunden, meistens Frauen, kamen auch schon noch vor acht Uhr, um eine gute Auswahl zu haben oder noch etwas von den Waren, von denen es immer wenig gab, zu erhalten. Waren vom Hamburger Großmarkt dazu zu kaufen, wie heute üblich, das gab es damals noch nicht und wäre für Hermann auch schwierig gewesen. Er verkaufte wirklich nur von ihm oder seiner Frau erzeugte und geerntete Produkte.
Hermann verkaufte auch Kartoffeln zum Einkellern für den Winter, etwas, das heute schon fast aus der Mode gekommen ist, da man zu jeder Jahreszeit fast alles kaufen kann. Hier lieferte er die Kartoffeln bis in den Keller der Kunden. Das Tragen der Kartoffelsäcke die kleinen engen Kellertreppen hinunter war dabei für ihn als großer Mann der schwierigste Teil.
Auf den Bildern sieht man (leider etwas unscharf) Hermann im Verkaufsgespräch mit den Frauen und Hermine beim Abwiegen von Bohnen neben Kisten mit Kartoffeln, im Hintergrund (leider etwas unscharf) am Zaun neben den Fahrrädern ist der kleine Einachser mit dem angebauten Wagen mehr zu erahnen als zu sehen.